Es laden die Vampire zum Stuttgarter Tanz (12.04.2017)

Den meisten wird „Tanz der Vampire“ ein Begriff sein, aber sollte es doch noch jemanden geben, der es noch nie gesehen hat, dann hier eine kleine Zusammenfassung.

Prof. Abronsius und sein Gehilfe Alfred machen sich auf den Weg nach Transsilvanien um das Geheimnis um den Grafen von Krolock zu lüften. Dabei werden sie von einem Schneesturm überrascht und flüchten sich in das nächstgelegene Haus, dort treffen Sarah die Tochter des Besitzers und Alfred zum ersten Mal aufeinander und verlieben sich, zumindest hat es den Anschein. Chagal, der Vater von Sarah, bietet den beiden einen Platz für die Nacht an und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Als Sarah baden möchte, taucht plötzlich der Graf in ihrem Bad auf und lädt sie zu seinem Ball ein. Alfred bemerkt ihn und stürmt zusammen mit den Professor das Badezimmer, von dem Grafen gibt es natürlich nichts mehr zu sehen, doch der Verwesungsgeruch ist noch immer in der Luft. Sarah verspricht ihrem Vater nie wieder zu baden, aber wir alle wissen, Kinder halten sich nicht immer an die Regeln. Der Diener des Grafen bringt Sarah ein Geschenk, einen roten Umhang und rote Stiefel und möchte sie damit in sein Schloss locken und natürlich ist die Neugierde größer als der Verstand und Sarah macht sich auf den Weg ins Schloss. Chagal möchte um jeden Preis der Welt verhindern, dass der Graf seine Tochter bekommt und so versucht er sie einzuholen, leider gelingt es ihm nicht und er wird erfroren von Stammgästen im Wald gefunden. Sie bringen ihn nach Hause, dort kann der Professor nur noch seinen tot bestellen und bemerkt Bisswunden an seinen Hals. Er weiß natürlich was zu tun ist, aber er hat die Rechnung ohne die Frau des Wirten gemacht und Rebecca kann noch schlimmeres verhindern. In der Nacht, schlecht sich Magda in das Zimmer von Chagal, weil sie sich vergewissern möchte ob er tatsächlich tot ist und so wird auch sie gebissen. Alfred und Professor Abronsius haben die gleiche Idee, aber könne nur mehr feststellen, dass Chagal nun ein Vampir ist, zuerst wollen sie ihn pfählen, aber dann fällt ihnen ein er könnte sie zum Schloss des Grafen führen, in dem sich auch Sarah aufhält. Kurze Zeit später befinden sie sich vor dem Schloss und der Graf lädt sie ein sich in seinem Schloss umzusehen. Der Professor und Alfred nehmen die Einladung gerne an und erkunden die Lage. In eine Gruft entdecken sie plötzlich zwei verdächtige Särge, natürlich möchten sie wissen wer darin liegt und so muss Alfred seinen ganzen Mut zusammen nehmen und die Särge öffnen, darin liegen der Graf und sein Sohn. Der Professor ist natürlich voller Euphorie und befielt seinem Assistentin den Grafen zu pfählen, doch er hat die Rechnung ohne Alfred gemacht, er ist einfach zu sensibel und bringt es nicht übers Herz. Deprimiert verlassen die beiden wieder die Gruft. Im Schloss laufen währenddessen die Vorbereitung für den bevorstehenden Ball auf Hochtouren. Endlich findet Alfred seine Sarah im Bad (kommt uns das nicht bekannt vor…), doch sie möchte nichts von ihm wissen, sondern den Ball besuchen für den ihr der Graf extra ein Kleid geschenkt hat. Alfred kehrt zum Professor zurück um ihm von Sarah zu berichten, doch der ist völlig in seine gerade eben entdeckte Bibliothek vertieft. So beschließt Alfred ins Badezimmer zurück zu kehren doch diesmal wartet nicht Sarah auf ihn sondern Herbert, der Sohn des Grafen, der ganze andere Pläne mit ihm hat. Herbert möchte Alfred beißen doch das möchte dieser natürlich nicht und versucht zu flüchten, natürlich mit Erfolg. Wieder beim Professor angelangt versuchen sich die beiden auf den Ball zu schleichen, was ihnen auch gelingt, doch der Erfolg ist nur vor kurzer Dauer und die beiden müssen mitansehen wie Sarah von Graf von Krolock gebissen wird. Die Verwandlung ist noch nicht abgeschlossen und so versuchen sie mit Sarah aus dem Schloss zu entkommen und tatsächlich sie schaffen es bis an eine Lichtung…

… Wenn ihr jetzt noch Wissen wollt (wenn euch das Ende nicht schon bekannt ist ;)) ob die Geschichte ein „Happy End“ haben wird, habt ihr noch bis 3. September die Möglichkeit nach Stuttgart zu fahren oder ab 30. September in Wien oder ab 16. September in Hamburg nach Blut zu lecken.

Besonders gefreut habe ich mich auf Anja, da ich sie beim letzten Mal nur im Ensemble sehen konnte, war ich schon sehr gespannt auf ihre Darstellung der Sarah. Anja Wendzel ist eine unglaublich entzückende und authentische Sarah, ihr ganzes Auftreten, ihre Stimme, ihre Mimik und Gestik, genauso stelle ich mir Sarah vor, schüchtern, aber zugleich auf der Suche nach dem Verbotenen. Das Zusammenspiel zwischen ihr und Mathias Edenborn hat wunderbar harmoniert, es war eine Freude die beiden zusammen zu sehen.

Tom van der Ven als Alfred hat für mich optisch auch sehr gut gepasst, Anfangs fand ich ihn noch etwas schüchtern, was für die Rolle jedoch sehr passend ist, da Alfred in der Show von Mal zu Mal mehr Mut entwickelt und sich selbst mehr zutraut. So konnte man seine Entwicklung sehr gut miterleben und er hat sich von Song zu Song gesteigert. Den ängstlichen und verliebten „Tollpatsch“ hat er perfekt verkörpert und auch sein Zusammenspiel mit Anja war sehr überzeugend.

Mathias Edenborn, ist ein fantastischer Krolock, ich konnte ihn bereits einige Male in Berlin sehen und konnte mir natürlich die erneute Chance auf ihn nicht entgehen lassen. Von der ersten Sekunde  an war ich wieder in seinem Bann was durchaus auf sein leidenschaftliches und facettenreiches Schauspiel zurück zu führen ist. Er berührt mich jedes Mal aufs Neue mit seinem Gesang, besonders mit seiner Interpretation von „Die unstillbare Gier“, man leidet mit ihm mit und kann ihn verstehen, denn eigentlich möchte er nicht so grausam sein wie er ist, aber der Drang nach frischen Blut ist stärker und so bekommt das Böse immer wieder die Oberhand. Nach dieser Szene fehlt mir persönlich der Satz „Sie haben Gefühle wie wir“ von Alfred sehr, da er in dieser Sekunde zeigt, dass der Graf sehr wohl noch eine gefühlvolle, bzw. menschliche Seite besitzt. Durch sein ganzes Erscheinungsbild, dem nötigen Gefühl und dem schönen Wechsel zwischen Verzweiflung und Erhabenheit, bringt er seine Rolle genau auf den Punkt und erfüllt dadurch alle meine Erwartungen an die Rolle des Grafen, für mich ist er einfach die perfekte Besetzung.

Victor Petersen war als Prof. Abronsius zu sehen, ich war von Anfang an von seiner Stimme fasziniert, weil diese so alt klang, das ist aber positiv gemeint, wenn ich es nicht gewusst hätte, dann wäre ich der festen Meinung er ist tatsächlich ein alter und zerstreuter Professor, aber dem ist natürlich nicht so. Ich habe schon einige Darsteller in dieser Rolle gesehen und muss sagen, er hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und finde er wurde sehr gut ausgewählt.

Michael Anzalone hat mir ausgesprochen gut als Chagal gefallen, er hat den Papa sehr glaubwürdig und authentisch gespielt und auch seine Stimme hat mich mehr als überzeugt. Eigentlich schade, dass er nicht mehr zu singen hat.

Die Rolle der Magda wurde an diesem Abend von Merel Zeemann gespielt, am Anfang fand ich sie stimmlich noch etwas zurückhaltend, aber sobald sie sich in einen Vampir verwandelt hatte, war davon nichts mehr zu merken und zeigte was stimmlich in ihr schlummert. In diesem Moment fehlte wohl noch der richtige Biss. 😉 Man konnte auch bei ihr stimmlich sehr schön die Entwicklung von Magd zu Vampir hören.

Max Meister, frisch von der Schule auf die Bühne, zumindest wurde mir das so erzählt. Er macht seine Sache als Herbert wirklich gut, man merkt dass er Spaß an seiner Rolle hat. Er verleiht dem Grafensohn eine arrogante Note, aber natürlich kommt der Witz auch nicht zu kurz.

Yvonne Köstler war als Rebecca zu sehen, leider ein auch viel zu kleine Rolle, für diese Powerfrau, aber sie hat ihren Namen alle Ehre gemacht und es war eine Freude ihrer Stimme zu lauschen. Trotz der leider viel zu wenigen Gesangseinlagen konnte sie auf voller Linie überzeugen.

Paolo Bianca, er hat nicht die schönste Rolle in dieser Produktion, ist er doch als der buckelige Diener Koukul zu sehen und bei knapp 2Metern auch bestimmt nicht die bequemste Rolle, aber er hat jede Menge Spaß dabei. Die meisten Lacher gehen auch auf sein Konto, weil er einfach auf so eine liebe und tollpatschige Art spielt, dass man ihn einfach ins Herz schließen muss.

Kommen wir zu den Tanzsollisten als white Vampire: Kevin Schmid, black Vampire: Csaba Nagy und als Sarah Double: Alessandra Bizzarri. Die 3 haben super miteinander harmoniert und es war eine Freude sie beim Tanzen zu beobachten. Csaba kannte ich bereits aus Wien und fand ihn damals schon großartig, das hat sich bis heute nicht geändert. 😉 Nach der Show konnte ich eine Familie belauschen die ebenfalls in der Show waren und alle waren davon überzeugt, dass die Spiegelszene zuvor aufgenommen wurde und dann nur abgespielt wird, denn so synchron kann man nicht sein, wenn sie sich da mal nicht getäuscht haben, ein schöneres Kompliment kann es an die Tänzer gar nicht geben.

Das gesamte Ensemble war in Bestform und man konnte förmlich spüren, dass sie ein eingespieltes Team sind, ein riesen Dankeschön an einen unvergesslichen Abend.

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