Worum geht es in dem Musical Hair? Kurze Erklärung: Wir befinden uns in den 60ern, eine Gruppe Jugendlicher die sich gegen das Establishment auflehnen und die Leidenschaft für Liebe und Drogen teilen. Claude, der eigentlich komplett das Gegenteil dieser Gruppe ist, findet gefallen und schließt sich der Gruppe an. Berger, Claude & Sheila führen von nun an eine Art Dreiecksbeziehung. Gemeinsam ziehen sie mit ihrer Gruppe von Demo zu Demo. Claude hat immer noch keine Ahnung was er mir seinem Leben anfangen soll, einerseits möchte er für den Frieden kämpfen, doch auf der anderen Seite sind seine Eltern die ihn unter Druck setzen und ihn an die Front schicken wollen. Ein Gefühlschaos ist damit vorprogrammiert. Letztlich, entschließt er sich doch in den Krieg zu ziehen, Berger und Sheila haben eine Vorahnung, aber leider keine Möglichkeit ihn von seinen Plan abzuhalten. …
Am 19.07.2017, fand die Premiere von Hair in Amstetten statt. 10 Jahre nach dem Erfolg von Hair, erlebte das Stück seine Reunion 2017 und dieses Mal noch erfolgreicher als die Jahre zuvor, bis jetzt gibt es 9 Zusatzshows!!
Michael Souschek war der Retter in der Not, musste Drew Sarich doch als Berger leider aus gesundheitlichen Gründen absagen. Er hat seine Sache wirklich gut gemacht und man konnte sehen, dass er in die Rolle gewachsen ist auch wenn er ins kalte Wasser gestoßen wurde. Sehr bewegend war zu sehen wie ehrlich seine tiefe Freundschaft zu Claude war und wie sehr es ihn getroffen hat, als sein Freund gestorben ist.
Für Claude konnte Amstetten Oliver Arno für sich gewinnen, er konnte endlich mal eine komplett andere Seite von sich zeigen, ist man doch eher sanftere Charaktere von ihm gewohnt. Er spielte Claude sehr authentisch, anfangs noch eher schüchtern und zurück haltend, aber nachdem er sich im Tribe aufgenommen fühlte, wurde er selbstbewusster. Besonders berührt hat er mich mit seinen ruhigen Tönen bei „Ain´t Got No“ und „Let the Sunshine in“.
Marjan Shaki wurde die Rolle der Sheila auf den Leib geschrieben, ich habe sie schon in so vielen Produktionen gesehen und fand sie immer großartig, aber in Hair konnte sie sich nochmal in eine ganz neue Richtung entfalten und die Rolle der Freiheitskämpferin steht ihr, ist sie doch selbst eine Frau die sich für Menschen in Not auch im privaten Leben einsetzt.
Chayenne Lont als Dionne, was für eine Stimme, sie hat mich von der ersten Sekunde an gefesselt und ich war hin und weg. Traumhafte Stimme, tolle Ausstrahlung, ich glaube von ihr wird man noch sehr viel hören, also merkt euch schon mal ihren Namen.
Als Woof war Christopher Dederichs zu sehen, er hat mir sehr gut gefallen, eine sehr gefühlvolle Stimme und tolle Ausstrahlung, solltet ihr nicht die Möglichkeit haben ihn bei Hair zu sehen, dann schaut doch ab Herbst ins Ronacher zu den Vampiren dort wird er als Alfred zu sehen sein.
Jeanie wurde von der wunderbaren Jana Stelley gespielt, es machte sehr viel Spaß sie auf der Bühne zu beobachten, konnten sie doch sehr viele Seiten von Jeanie zum Leben erwecken. Sehr authentisch und ehrlich gespielt. In weiteren kleinen Rollen konnte sie ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen und ich frag mich immer noch wie man seine Stimme so verstellen kann und danach immer noch glasklar singen kann.
Juneoer Mers war die perfekte Besetzung für Hud, cooler Typ mit einer Stimme die im Ohr haften bleibt.
Barbara Obermeier war eine verzaubernde Crissy und endlich konnte sie auch mal zeigen, dass sie rocken kann, sie hat eine wahnsinnige Power in ihrer Stimme. Besonders schön zu hören war die Harmonie bei „What a Piece of Work is Man“ mit Fehler! Linkverweis ungültig..
Stefan Konrad als Margaret Mead, ganz anders als vor 10 Jahren, moderner, aber sehr gut umgesetzt und ich glaube jeder kam beim Lachen auf seine Kosten.
Bei „Hippie Life“, „Black Boys“ und „White Boys“ konnte man förmlich die Energie in den Songs spüren. Man merkte wie viel Spaß sie alle gemeinsam auf der Bühne hatten und das sie eine Einheit sind, die einfach nur gute Laune und Liebe versprühen wollen.
Den restliche Tribe bildeten Rachel Colley, Tessa Jill Brockhoff, David Eisinger, Michelle Catherine Härle, Mischa Kiek, Lina Leter, Kevin Perry, David Rodriguez-Yanez, Silvio Römer, Livia Wrede und Sherefa Yorks, eine wirklich tolle Truppe von wunderbaren Künstlern.
… Claude der nicht für das Kämpfen geschaffen ist, fällt im Krieg, doch sein letzter Wunsch: „Wenn ich unsichtbar bin, kann ich Wunder vollbringen“, wird ihm somit erfüllt. Als seine Freunde die Nachricht erreicht, verabschieden sie ihren Freund auf ihre Art mit dem Song „Let the Sunshine in“ und ich bin mir sicher jeder im Saal hat gespürt wie viel Liebe, Schmerz und Hoffnung in diesem Moment an Claude, das Tribe und das Publikum weitergegeben wurde.
Es war eine grandiose Premiere und das Ensemble hat sich selbst übertroffen und die Message von „MAKE LOVE NOT WAR“ hat uns alle erreicht. Danke für eine wunderschöne Premiere! ❤
Das Kreativ Team bildeten:
Regie: Alex Balga
Choreographie: Jerôme Knols
Musikalische Leitung: Christian Frank
Bühnenbild: Sam Madwar
Kostümbild: Max Wohlkönig